NRW ENTWICKELN – WIR SIND TEIL DES PROMOTOR*INNEN-PROGRAMMS

Bundesweit stärken bereits mehr als 140 Promotor*innen mit ihrer Arbeit das zivilgesellschaftliche Engagement für eine sozial gerechte und global nachhaltige Entwicklung. Sie beraten und vernetzen zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen, die sich in der Eine-Welt-Arbeit engagieren und initiieren Projekte und Aktionen, mit denen sie Alternativen für eine zukunftsfähige Gesellschaft aufzeigen. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Interkulturelle Promotoren-Programm in Nordrhein-Westfalen: In sechs Regionen unterstützen und qualifizieren die interkulturellen Promotor*innen das entwicklungspolitische Engagement zu den Themen Flucht und Migration. Sie vernetzen und qualifizieren bestehende Eine Welt Initiativen und migrantisch-diasporische Organisationen, tragen gemeinsam die globalen Zusammenhänge von Flucht und Migration in die Öffentlichkeit und zeigen neue Perspektiven auf. Ziel der interkulturellen Erweiterung ist, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte zu stärken. Durch ihr Engagement vermitteln sie ein differenziertes Bild der komplexen Thematik und tragen zu einer offenen Gesellschaft bei.

Shavu Nsenga hat seit März 2022 die Stelle der Interkulturellen Promotorin bei Migrafrica für die Region Köln übernommen. Ihre Schwerpunkte sind postkoloniale Kritik und rassismuskritische Sensibilisierung, Empowerment und Stärkung diasporischer Initiativen und Organisationen in der In- und Auslandsarbeit.

Kontakt:

Shavu Nsenga
nsenga(at)migrafrica.org

Für mehr Informationen zum Promotor*innenprogramm klicke hier:

Promotor*innen in NRW

Promotor*innen bundesweit

 

 

 

 

Aktuelles

MORE THAN JUST SURVIVING – Empowerment für internationale Studierende und Engagierte mit Migrationsgeschichte

Dieser schöne und wichtige Empowerment Space mit Bildungsreferentin, Sozialpädagogin und Empowermenttrainerin Wambui Kamande legte den Fokus auf mentaler Gesundheit und Wellbeing. Der Workshop in den Räumen des  Beratungskollektivs MAINGA sollte einen Raum bieten, sich über schwierige Lebensphasen, emotionale Belastungen und Isolation auszutauschen – in diesem Fall aus der Perspektive von Menschen, die für ein Studium nach Deutschland gekommen sind und mit anderen Herausforderungen und Diskriminierungserfahrungen konfrontiert sind als ihre Kommoliton*innen. Die Teilnehmenden meldeten zurück, dass dieser Raum sehr heilsam und wichtig für sie war und dass es mehr solche Räume geben sollte – und das regelmäßig. Sodass das Tabu rund um mentale Belastungen gebrochen und gegen die Isolation gearbeitet werden kann.

Wir danken Wambui Kamande für diesen tollen Workshop!

UNTERWEGS AUF DEM FESTIVAL FÜR BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG (BNE)

In Volkshochschule Bielefeld, in der schönen Ravensberger Spinnerei, fand das BNE-Festival statt und bot ein buntes Programm zum mitmachen, ausprobieren, mitdiskutieren und kennenlernen an. Promotorin Shavu Nsenga war auch im Vorfeld im Rahmen der Konsultationsgruppe an der Programmgestaltung mitgewirkt. Auf dem Festival selbst gestalteten viele verschiedene Organisationen aus dem Bereich Bildung für Nachhaltigkeit tolle Mitmachstände zu Fragen wie: Was ist mein ökologischer Fußabdruck? Was ist der ökolog. Handabdruck? Was würden Aliens uns für Ratschläge aus dem All geben, was wir für unseren Planeten tun könnten? Wie können Menschen in nachhaltigem Handeln informiert und unterstützt werden?

Für mehr Endrücke, besucht die Website des BNE-Festivals. Dort gibt es auch Informationen zum nächsten Festival 2023.

VENRO-Fachaustausch „Druck von Rechts“ – Erfahrungen aus der Praxis teilen

Unter dem Titel „Druck von rechts – Wie begegnen wir Rechtspopulismus und autoritären Einstellungen im Globalen Lernen?“ trafen sich verschiedene Akteur*innen aus der entwicklungspolitischen Bildungs- und rojektarbeit  auf Einladung von VENRO im Berlin Global Village. Mit spannenden Einblicken in die Praxis von einer internen Studie zu Rechtspopulismus des NABU, den Praxiserfahrungen eines divers aufgestellten Teams und Erfahrungen aus den neuen Bundesländern vom Kulturbüro Sachsen und auch von Shavu Nsenga, die sowohl aus ihrer langjährigen Bildungspraxis als rassismuskritische Trainerin als auch aus ihrer Promotorinnenarbeit erzählt hat. Gemeinsam wurde auch in Kleingruppen diskutiert, wie mit rechten Strukturen umgegangen werden kann. Was können wir tun, um rechte Tendenzen in ehrenamtlichen Gruppen zu erkennen? Wie kann argumentiert werden? Wie beeinflussen offen rechte Einstellungen in der Gesellschaft die Bildungsarbeit und was braucht es für Fürsorge- und Schutzkonzepte für Menschen mit Rassismuserfahrungen, die in entwicklungspolitischen, grünen und internationalen Projekten arbeiten und dadurch mit Gefahren konfrontiert sind? Ein toller Austausch, der gezeigt hat, dass es mehr Vernetzung und Austausch zu Strategien geben sollte

 
 

 

ForumZFD Projektauftakt „Friedensgeschichten – Friedensgesichter“

Zum Beginn eines neuen Projekts lud das Forum Ziviler Friedensdienst e.V. Expert*innen und Vertreter*innen aus verschiedenen migrantischen und diasporischen Gruppen und Organisationen in die Alte Feuerwache in Köln ein. Eine Friedenswerkstatt aus Perspektiven mit und ohne Fluchtgeschichte, mit eigener und intergenerationaler Migrationsgeschichte und unterschiedlichen beruflichen Backgrounds von Aktivismus und Bildungsarbeit über Theater bis zu ehrenamtlichen Friedensgruppen – gemeinsam haben wir uns angeschaut, wie Friedensbildung und -aktivismus heute aussieht und aussehen muss. Was muss sich in Deutschland verändern? Wessen Perspektiven fehlen in den „Friedens“-Begriffen? Wo möchten wir in 20 Jahren stehen?

Mit vielen Ideen und Kontakten gehen wir aus dieser spannenden Veranstaltung und hoffen, dass auch Friedensarbeit stärker den Fokus auf die langjährige Arbeit von migrantischen, diasporischen Akteur*innen und Menschen mit eigenen Kriegs- und Fluchterfahrungen gelegt wird.

Gruppenbild vor Gebäude. Teilnehmende der Friedenswerkstatt
(Gruppenfoto der Teilnehmenden mit IKP Shavu Nsenga in der Mitte)

Das Forum Eine Welt Interkulturell auf dem Festival Ruhr International

Was hat die Klimakrise mit Kolonialismus zu tun? Was können wir von Klimabewegungen im globalen Süden lernen, wo es nicht um Zukuntfsängste sondern bereits reale Auswirkungen des Klimawandels gibt? Wie kann Klimaaktivismus aussehen, wenn wir postkoloniale Kontinuitäten und globale Machtstrukturen mitdenken? Wer muss wie Verantwortung übernehmen?

Diese Fragen hat das Forum Eine Welt Interkulturell auf dem Ruhr International Festival in Bochum am 28. Mai gestellt. Es kamen wichtige Diskussionen zustande, angestoßen durch einen Vortrag von Serge Palasie, einer interaktiven Übung mit den interkulturellen Promotoren Bunmi Bolaji (DARF e.V.) und Guilherme Miranda (Iriba Brunnen e.V.) und einem spannenden Vortrag von Klimaaktivistin Nelida Ayay Chilòn zugeschaltet aus Peru. Zum Ende konnten die Zuschauer*innen und Teilnehmende mit einer Fotoaktion festhalten, was ihr Beitrag zu einem kolonialkritischen Klimaaktivismus sein könnte.

NACHHALTIGKEITSTALK: Im Gespräch mit Landtagskandidat*innen

Am 22. April 2022 fand der Nachhaltigkeitstalk statt – eine Gesprächsrunde mit Kandidat*innen für den Landtag. Wir und unsere Kooperationspartner ForumZFD, das Bündnis für kommunale Nachhaltigkeit, Köln Agenda und das Allerweltshaus Köln und auch das Publikum haben gefragt:

Wie sieht eine nachhaltige Zukunft in NRW aus? Wie können wir Köln autofreier gestalten? Wie kann Engagement für eine Zukunft mehr gefördert und eine Mitsprache für Menschen mit eigener und familiärer Migrations- und Fluchtgeschichte gewährleistet werden? Wie werden Konflikte sinnvoll bearbeitet und mehr Frieden und Zusammenhalt in der Gesellschaft gefördert? 

Wir haben zugehört und konnten auch direkt und persönlich mit ihnen sprechen! 

Das Fazit: Die Kandidat*innen der Linken, Grünen, SPD, Volt und FDP hatten einiges zu sagen, waren sich zwischendurch auch nicht einig, aber eins ist klar: die Landtagswahl wird spannend und in NRW ist noch viel zu tun!  

Wir wünschen uns: Mehr Mitsprache für Organisationen und Initiativen, die die diverse Gesellschaft repräsentieren und bereits an einem guten Leben in NRW und einer nachhaltigen Zukunft arbeiten

Highlights 2020-2021

KOLONIALE SPUREN IN KÖLN

Dorsa Billstein (Interkulturelle Promotorin bis 2021) hat mit Serge Palasie (Fachpromotor für Flucht, Migration und Entwicklung beim Eine Welt Netz NRW) über koloniale Spuren in Köln und das Erbe des Kolonialismus in Deutschland gesprochen.

 

EFFIZIENTE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT UND MIGRANTISCHE ORGANISATIONEN

(Momo Sissoko – Interkultureller Promotor im Jahr 2021 und Geschäftsführer von Jama Nyeta e.V.)

Wie sieht effiziente Entwicklungszusammenarbeit aus? Welche Rolle könnten migrantische und diasporische Organisationen spielen? Welchen Hürden begegnen sie? Was muss sich an der Entwicklungszusammenarbeit ändern? Expert*innen aus diasporischen Organisationen erzählen:

 

Mitarbeit am NAP-I beim BMZ

Die Bundesregierung arbeitete seit 2019 in Zusammenarbeit mit Ländern, Kommunen, Zivilgesellschaft an der Fortführung und Erweiterung des Nationalen Aktionsplan Integration (NAP-I). Der Aktionsplan umfasst fünf Phasen der Migration und soll den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken. Besonderes Augenmerk des NAP-I liegt auf der Zusammenarbeit mit migrantischen Organisationen (MOs). Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) hat als federführendes Ministerium für das Themenforum „Migration und Entwicklungszusammenarbeit“ der Phase I (Vor der Zuwanderung) relevante Akteur*innen und verschiedene MOs aus dem Bundesgebiet, darunter auch Migrafrica, eingeladen.

Das Besondere an diesem Themenforum ist das Zusammendenken von entwicklungspolitischem Engagement und Integrationsprojekten, was für die meisten entwicklungspolitischen Akteur*innen eine neue Ausrichtung bedeutet. Aufbauend auf den Diskussionen und Ergebnissen beim Themenforum hat das BMZ anschließend einen Themenbericht für den NAP-I verfasst, der im Frühjahr 2020 beim Integrationsgipfel der Bundeskanzlerin vorgestellt wurde. Von Dorsa Billstein und Teresa Merz konnten einige Änderungsvorschlägen für die Phase I des NAP-I (s.u.) mit eingebracht werden:

  • Die Partizipation von MOs in der entwicklungspolitischen In- und Auslandsarbeit und Inklusionsarbeit muss zunehmen.
  • Das entwicklungspolitische Engagement der Diaspora kann nur effektiv und nachhaltig gestärkt werden, wenn die staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten erweitert werden. Beispielsweise können angepasste Förderrichtlinien für die Bewilligung entwicklungspolitischer Projekte von MOs und entsprechende Professionalisierungsmaßnahmen, die an die Lebensrealitäten der benannten Akteure angepasst sind, den Wechsel vom Ehrenamt ins Hauptamt fördern. Dadurch kann ihre Brückenfunktion der MO professionell genutzt werden, um einen Dialog auf Augenhöhe mit den Zielländern der Entwicklungszusammenarbeit zu erweitern.
  • Gleichzeitig ist die strukturelle Förderung von MOs ein Zeichen von Wertschätzung ihrer Expertise und einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe. So kann die Schnittstellenarbeit der migrantischen Akteure, für deren Integrationsarbeit es bereits umfassende Fördermöglichkeiten gibt, dem Nexus Entwicklungszusammenarbeit, Migration und Integration gerecht werden (s.u.).

Dorsa Billstein und Teresa Merz beim BMZ

Durch die Tätigkeitsschwerpunkte der Promotorin Dorsa Billstein konnte das Engagement und die Vernetzung von migrantischen Organisationen im Bereich der entwicklungspolitischen Arbeit nachhaltig gestärkt werden

Demzufolge sind die migrantischen Organisationen motiviert und engagiert in ihrem Vorhaben, sich beim für die stärkere Beteiligung von Migrant*innen und migrantischen Organisationen und deren Belange einzusetzen. Für die TN konnte im Projektjahr 2019/2020 ein Raum für entwicklungspolitische Partizipation geboten werden, der sie über wesentliche Themen zu entwicklungspolitischer Partizipation aufklären konnte und ihnen ermöglichte, eigene Oberziele, Vorgehensweisen, Maßstäbe und Indikatoren in Bezug auf ihre entwicklungspolitische Teilhabe zu entwickeln sowie eigene Aktionen und Projekte weiter zu planen.

Teilnahme an der Podiumsdiskussion „Su simmer all he hinjekumme“(„So sind wir alle hierhergekommen“): „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und radikale Vielfalt: Wie geht das?“ Siehe folgenden Link

Amanuel Amare und Dorsa Billstein bei der Podiumsdiskussion (Copyright Foto: Aktion Neue Nachbarn / Integrationshaus e.V.)

Digitale und teilweise analoge Beratung und Qualifizierung von migrantischen Akteuren in der entwicklungspolitischen (EP) Arbeit und Förderung der Organisationsentwicklung

Durch Workshops und individueller Beratung konnten Initiativen und Vereine, die sich in der entwicklungspolitischen In- und Auslandsarbeit engagieren möchten, motiviert und professionalisiert werden. Darüber hinaus wurden die MO mit Studierenden vernetzt, die sie bei der Projektantragstellung unterstützen. Diese Zusammenarbeit erwies sich als sehr “fruchtbar”, denn die TN haben sehr viele gute Projektideen, haben allerdings oftmals „Schwierigkeiten“ beim Verfassen der Anträge auf Deutsch.

Ferner wurde die Zeit während der verstärkten Maßnahmen gegen die Covid-19 Pandemie und der fehlenden Möglichkeiten Veranstaltungen und Workshops durchzuführen, dafür genutzt mehr Ressourcen und Expertise für die erfolgreiche entwicklungspolitische Arbeit im Rahmen des Projekts IKP zu schaffen. Es wurde beispielsweise ein Antrag bei der Stiftung für Umwelt und Entwicklung für die Organisationsentwicklung gestellt, um die Möglichkeit einer externen Expertenberatung zu schaffen, damit der Verein Migrafrica und weitere MO ihre entwicklungspolitische Arbeit effektiver und gezielter ausführen können. Ferner wurde ein Antrag für das erste House of Resources in Köln mit der Unterstützung des Amts für Integration und Vielfalt gestellt. Die Ressourcen-Häuser werden vom BAMF gefördert und unterstützen Migrantenorganisationen, andere Organisationen und Ehrenamtliche in ihrer Arbeit auf lokaler Ebene. Sie stellen bedarfsorientiert und flexibel Ressourcen und Leistungen zur Verfügung – sei es in Form von Beratung, Räumen oder finanziellen Mitteln. Dadurch werden die MO befähigt Kooperationen und Netzwerke mit relevanten Institutionen und Organisationen zu schließen. Folglich werden lokal nachhaltige Strukturen für bürgerschaftliches und zivilgesellschaftliches Engagement geschaffen.

Highlights 2017 – 2019

 

FACHTAG: OPEN UP! Wie offen ist unsere Gesellschaft, wie beweglich sind unsere Institutionen?

Das Highlight im ersten Halbjahr des Eine- Welt-Promotorenprogramms war der Fachtag „Open Up – Wie offen ist unsere Gesellschaft, wie beweglich sind unsere Institutionen“ am 17.11.2017 in Kooperation mit Aktion Neue Nachbarn. Im Rahmen der Podiumsdiskussion mit Hans-Jürgen Oster (Leiter der Flüchtlingskoordination Stadt Köln) übte Dr. Mark Terkessidis scharfe Kritik an dem Projekt “Einwanderung gestalten NRW”.  Er beanstandete, dass Rund ein Drittel der Kölner Einwohner*innen Migrationshintergrund haben und nicht genug in die Gestaltung des Projektes miteinbezogen wurden. Beispielsweise dass keine migrantischen Organisationen an dem Projekt beteiligt sind. Der Interkulturelle Promotor Amanuel Amare betonte dass man mehr über die migrantischen Akteure spricht anstatt mit ihnen zu sprechen. Die Veranstaltung zeigte im Jahr 2018 die beabsichtigte Wirkung.

Zusammenarbeit mit der Stadt Köln zum Projekt „Einwanderung Gestalten NRW“

Seit Anfang 2018 fanden nach der Veranstaltung „Open Up“ mehrere Treffen mit dem Referat der Flüchtlingskoordination Stadt Köln und der Interkulturellen Promotorin Dorsa Moinipour statt, um das Projekt “Einwanderung Gestalten NRW” mitzugestalten.

Nach einem Vortrag zu Vielfaltskompetenzen und Fluchtursachen von Dorsa Moinipour im Sommer 2018 vor der Sitzung der AG „Einwanderung gestalten NRW“ gab es einen einstimmigen Beschluss, dass das Projekt aktiv die Weiterentwicklung von Vielfaltskompetenz in der Stadtverwaltung fördern soll. Das Referat der Flüchtlingskoordination, die Dienststelle Diversity mit dem Kommunalen Integrationszentrum sowie die städtische Personalentwicklung wurden beauftragt, die Weiterentwicklung von Vielfaltskompetenz unter Einbindung migrantischer Organisationen zu fördern und ein Eckpunktepapier zum weiteren Vorgehen zu erarbeiten. Es wurde beschlossen, dass interkulturelle Kompetenzen in den Strukturen der Verwaltung verankert werden sollen und in das allgemeine Verwaltungshandeln – wie Planung, Steuerung, Außendarstellung usw.- integriert werden. Sensibilisierungsseminare sollen interkulturelle Kompetenzen vermitteln, um vor allem dem Problem der Diskriminierung in Behörden entgegenzuwirken.

Unterstützung von migrantischen Organisationen

Die Unterstützung von migrantischen Organisationen und Initiativen konnte im 2. Halbjahr 2018 weiter ausgebaut werden. Durch Workshops und fortlaufender Beratung von der Interkulturellen Promotorin Dorsa Moinipour wurden sie empowert sich in der Förderlandschaft selbstständig zu bewegen, ihre Arbeit effektiv und nachhaltig zu gestalten sowie in der Gesellschaft als wichtige Akteure sichtbar zu werden. Die Vereine wurden dabei unterstützt eigene Projektideen zu entwickeln, Förderanträge zu stellen und ihre eigenen Projekte zu implementieren und abzuschließen. Ferner konnten einige Vereine mit ehrenamtlichen und Studierenden/Praktikant*innen vernetzt werden, so dass sie zusätzlich flankierend hinsichtlich ihrer operativen Tätigkeiten (bspw. Anträge schreiben, Verwaltungstätigkeiten, Seminare organisieren etc.) unterstützt werden konnten.

Auf diese Weise können die migrantischen Organisationen ihr gewonnenes Wissen, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse nutzen, um als Multiplikator*innen andere Vereine zu aktivieren und fortzubilden sowie diese ebenfalls in das bestehende Netzwerk zu integrieren. Außerdem werden die migrantischen Organisationen miteinander an einer Schnittstelle vernetzt und so nachhaltig gestärkt.

ConnAct – Mehr Vielfalt für Eine Welt 15.05.2019 im Stadt Museum Düsseldorf

Die Veranstaltung „ConnAct – Mehr Vielfalt für eine Welt“ widmete sich dem Thema Vielfalt im Land NRW. Serap Güler, Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, sprach in ihre Keynote die Themen Integration und Teilhabe und die Fortschritte, die in Nordrhein-Westfalen schon erreicht wurden, an. Gleichzeitig räumte Staatssekretärin Güler ein, dass noch viel zu tun sei. So müsse sich auch die Landesverwaltung mehr öffnen und gezielt um Menschen mit Migrationsgeschichte werben.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion gingen die Diskutant*innen auf die Chancen ein, die eine interkulturelle Öffnung in den unterschiedlichen Bereichen biete. Das Potenzial der vielen migrantischer Akteur*innen werde oft nicht genutzt. Dabei wurde immer wieder die Mittlerrolle angesprochen, die Menschen haben, die in mehr als einer Kultur zu Hause sind.

Dorsa Moinipour, interkulturelle Promotorin für den Regierungsbezirk Köln, berichtete aus ihrer Arbeit mit Geflüchteten und migrantischen Organisationen (MO). Unter anderem hemmten komplizierte Antragsverfahren auch das entwicklungspolitische Engagement vieler MO mit guten Ideen. Dadurch entstünden Barrieren, die eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe erschweren.

Ivy Owusu-Dartey ging auf die Chancen für Kommunen ein, Migrant*innen einzubinden, wenn es um Themen wie globale Gerechtigkeit, Flucht, Entwicklungspolitik oder interkulturelle Öffnung geht. Sie stellte das Projekt MiGlobe vor. Das Projekt bietet Kommunen kostenlose Beratungseinsätze zu den oben genannten Themen an.

Austen Peter Brandt (Phönix e.V.) sprach über den strukturellen Rassismus und die Herausforderungen, diesem trotz aller Fortschritte nachhaltig zu begegnen können: Man müsse viel mehr über den systemischen und institutionellen Rassismus reden, um Prozesse interkultureller Öffnung voranzutreiben.

Nach einer Mittagspause mit leckeren ghanaischen Gerichten aus der Küche von Opo’ku Ghana Street Kitchen aus Düsseldorf-Bilk ging es gestärkt in die Arbeitsgruppen. In drei Workshops wurde über entwicklungspolitische Arbeit aus drei unterschiedlichen Perspektiven diskutiert.

Fachtag der Entwicklung 13.06.2019

 Am 13.06.2019 fand im Forum Volkshochschule im Museum am Neumarkt der Fachtag der Entwicklung mit über 200 TN statt, den die Interkulturelle Promotorin plante und implementierte. Ziel der Veranstaltung war es, die Tätigkeiten und Erfolge, wie auch Potentiale und Perspektiven von migrantischen Akteur*innen in der Integrationsarbeit und entwicklungspolitischen Arbeit für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kirche besser sichtbar zu machen. Außerdem sollte der Tag dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem globalen Süden (Afrika u.a.) im Sinne der Agenda 2030 und 2063 der UN und AU, durch einen Austausch von Fachwissen und einen Perspektivenwechsel gezielt zu stärken und die aktiven Partner der Entwicklungszusammenarbeit auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene besser zu vernetzen. Neben Interviews und Vorträgen von Expert*innen wie Serge Palasie (Fachpromotor für Flucht, Migration und Entwicklung), Prinz Dr. Asserate (Unternehmensberater, Bestsellerautor und politischer Analyst.), Dr. Boniface Mabanza (Philosoph, Literaturwissenschaftler und Theologe) und Prof. Dr. Kim Bischoff (Expertin für Förderung von Unternehmertum im Globalen Süden), konnten auch Sally Wane (Unternehmerin) und Bundestagsabgeordneter Uwe Kekeritz (Bündnis 90/Die Grünen, stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) mit ihrer Fachkompetenz in der anschließenden Podiumsdiskussion überzeugen.

Im Laufe der Vorträge und Diskussionen wurde immer wieder verdeutlicht, dass eine effektivere Gestaltung der Entwicklungszusammenarbeit, nur durch mehrheitliche Partizipation von Expert*innen mit diasporischem Hintergrund möglich ist, denn diese wissen genau wo der Kern der Fluchtursachen in ihren Herkunftsländern liegt, sondern kennen die Bedarfe, Kulturen und Systeme der Zielländer meistens viel besser.

Der Fachtag der Entwicklung war durch seinen Fokus auf aktuelle und relevante Fragen und der offenen Herangehensweise bei der Beantwortung dieser, eine für uns sehr erfolgreiche Veranstaltung. Abgeordneter Kekeritz versprach einige der Inputs direkt mit nach Berlin zu nehmen, wodurch sich hoffen lässt, dass die Thematik, in Zukunft, zumindest etwas mehr Gehör auf der bundespolitischen Bühne finden wird.

Kooperationen & Evaluierung

Während der Projektarbeit im Jahr 2019 konnte die Interkulturelle Promotorin Dorsa Moinipour auf bereits bestehende Kooperationen mit Vereinen, Organisationen und Institutionen zurückgreifen (bspw. Erzbistum Köln, Amt für Integration und Vielfalt, OB/5 Referat für Internationales Stadt Köln, Elternnetzwerk NRW, Move gGmbH, VHS Forum). Es sind jedoch auch neue Kooperationen entstanden.

Es gab Austauschtreffen mit der AWO Köln und der Kölner Stadtverwaltung zu dem Thema Vielfaltskompetenzen bei der Arbeit mit Geflüchteten Menschen.

Aufgrund der aktuellen Evaluierung lässt sich zusammenfassend sagen, dass die Projektjahre erfolgreich durchgeführt wurden. Das Engagement und die Vernetzung von migrantischen Organisationen im Bereich der entwicklungspolitischen Arbeit konnte nachhaltig gestärkt werden. Für die TN konnte im Projektjahr 2019 ein Raum für entwicklungspolitische Partizipation geboten werden, der sie über wesentliche Themen zu entwicklungspolitischer Partizipation aufklären konnte und ihnen ermöglichte, eigene Oberziele, Vorgehensweisen, Maßstäbe und Indikatoren in Bezug auf ihre entwicklungspolitische Teilhabe zu entwickeln sowie eigene Aktionen zu planen. Für die TN konnte im Projektjahr 2019 ein Raum für entwicklungspolitische Partizipation geboten werden, der sie über wesentliche Themen zu entwicklungspolitischer Partizipation aufklären konnte und ihnen ermöglichte, eigene Oberziele, Vorgehensweisen, Maßstäbe und Indikatoren in Bezug auf ihre entwicklungspolitische Teilhabe zu entwickeln sowie eigene Aktionen zu planen.

Ferner konnte die Aufklärung der Mehrheitsgesellschaft über die globalen Hintergründe von Flucht und der Gestaltung von Vielfalt erfolgreich umgesetzt werden.

Planung des Fachtags der Entwicklung II an der RWTH Aachen in Kooperation mit Oheema Green Housing

Die Initiative Ohemaa Green Housing (OGH) ist eine deutsch-ghanaische Start-up-Initiative mit dem Ziel, Wohnen auf afrikanischem Boden neu zu definieren. Die Vision ist es, das erste Bauunternehmen auf ghanaischem Boden zu gründen, dass sich hauptsächlich auf den Bau von Tiny Häusern aus recyceltem Kunststoff spezialisiert (https://de.ohemaagreenhousing.com/vision). Sie konnten durch die Dorsa Billstein effektiv bei der Suche nach Fördermöglichkeiten und bei der Planung eines Auftaktevents unterstützt werden. Da die Förderung für das Aufstellen eines Prototypen des Tiny House bewilligt wurde und dieses an der RWTH Aachen aufgestellt werden soll, wurde ein gemeinsame Veranstaltung geplant, um gleichzeitig Best-Practices aus Projekten zur Förderung der nachhaltigen Entwicklungsziele von migrantischen Akteuren der Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft vorzustellen und in Anknüpfung an den 1. Fachtag der Entwicklung am 13.06.2019 Lösungsansätze für die Erhöhung der Partizipation von migrantischen Akteuren in der entwicklungspolitischen In- und Auslandsarbeit zu finden.

 

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