Projekt: Qualifizierung PLUS (Q+) – Barrieren abbauen, Selbstständigkeit fördern

Das Projekt Q+ (start im Januar 2017) verfolgt das Ziel, bis zu 90 junge ehemalige Geflüchtete zwischen 18 – 45 Jahren in der Region Köln/Bonn zu Multiplikatoren in der Flüchtlingshilfe zu qualifizieren, damit diese den neuen Geflüchteten bei der Orientierungssuche in ihrer Ankommensphase (in den ersten 1-2 Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland) soweit unterstützen, dass im Sinne der Prävention ernsthafte Negativverläufe – wie Drogenkonsum, Gewalttaten und andere Straftaten – verhindert werden.
Patenschaften werden entstehen.

 

Parallel bieten wir für ehrenamtliche und hauptamtliche Flüchtlingshelfer das mehrfach stattfindende Qualifizierungsseminar „Aus erster Hand“ an, bei dem die TeilnehmerInnen für ihre Arbeit mit Geflüchteten sensibilisiert und weitergebildet werden. Die TeilnehmerInnen treffen auf Menschen mit Fluchterfahrung und Experten, die zu fachrelevanten Themen referieren. Die Themenbereiche Asyl- und Aufenthaltsrecht, psychologische Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten, Integration in die Berufswelt sowie Fördermöglichkeiten werden von unseren Experten ausführlich erörtert. In Arbeitsgruppen werden die jeweiligen Themengebiete vertieft und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und zur Vernetzung geschaffen.

 

Sie interessieren sich für die Teilnahme oder wünschen mehr Information über das Projekt Q+ dann nehmen Sie bitte Kontakt (Tel: 0221-99390435) mit uns auf. Wir freuen uns auf Sie!

 

Wir danken Aktion Mensch und Aktion Neue Nachbarn für die freundliche Unterstützung!  

Abschlussbericht

Seminar- und Workshopbericht (Fortbildung der Ehrenamtlichen in der Arbeit mit Geflüchteten)
Auch in 2018 fand das Fortbildungsseminar aus der Reihe „Aus erster Hand“  regelmäßig statt und erfuhr reges Interesse. Viele engagierte TeilnehmerInnen (mehrheitlich Ehrenamtliche) mit sehr unterschiedlichem Background (VertreterInnen von: Vereine, Verbände, Stadtverwaltung, Migratenorganisationen etc.) bereicherten das Fortbildungsseminar mit ihren Erfahrungsberichten, Fragen und Anregungen. Es wurden viele Kontakte geknüpft und gemeinsame Ideen erarbeitet. Das Feedback war durchweg sehr positiv und es gab auch konstruktive Vorschläge für das Folgeseminare: einige wünschten sich z.B. eine praxisnahe Anleitung im Umgang mit traumatisierten Geflüchteten, was wir beim nächsten Mal berücksichtigen werden.

Vielen Dank nochmal an alle TeilnehmerInnen und Experten.

 

Die Referenten:

 

Dipl.-Psych. Georg Stark, Psychosoziales Zentrum, Siegen: Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten – Sensibilisierung der ehrenamtlichen Helfer/innen durch erfahrenen Psychologen (ehemaliger Geflüchteter)

Dawit Stefanos, Rechtsanwalt: Rechtliche Möglichkeiten zur schnellen Aufenthalts-Anerkennung (ehemaliger Geflüchteter)

Beatrice Probson, Aktion Neue Nachbarn: Strukturelle und projektbezogene Förderung zur Finanzierung der ehrenamtlichen Unterstützung

Dipl.-Chem. Amanuel Amare: Qualifizierung und Einstieg in den Arbeitsmarkt (ehemaliger Geflüchteter)

Dr. Martin Herrndorf (Colabur Köln)

 

Herzlichen Dank an die Aktion Mensch für die Förderung!

 

 

 

Das Seminar „Aus erster Hand“ fand seit 2017 regelmäßig (mindestens einmal pro Quartal) statt und erfuhr reges Interesse.

Die Veranstaltung eröffnete den Teilnehmer/innen (Vertreter diverser Organisationen, Ehrenamtliche) Möglichkeiten zur Vernetzung.

Es wurden Arbeitsgruppen gebildet, die zum Austausch und zur Netzwerkverstärkung zwischen den Teilnehmer/innen und den Experten wichtig waren. So konnten die verschiedenen Sichtweisen auf soziale und berufliche Integration der Geflüchteten im Ansatz diskutiert werden, was uns als „Grundstein“ diente, um Ideen zur Verbesserung und Beschleunigung der beruflichen Integration der Zielgruppe weiterzuentwickeln.

Die Fachvorträge der Referenten waren sehr anspruchsvoll und praxisbezogen, diese wurden von den Teilnehmern/innen gut aufgenommen und im Anschluss rege debattiert. Die Teilnehmer/innen konnten ihr fundiertes Wissen hinsichtlich Aktivierung, Motivation und Arbeitsvermittlung der Geflüchteten auf den neuesten Stand bringen und neue Methoden kennenlernen, die die Wünsche der Geflüchteten in vollen Umfang berücksichtigen.  

Herr Dr. Martin Herrndorf (Colabor Köln), der durch die Veranstaltung führte, eröffnete die Veranstaltung mit einem Mapping, welches Hintergründe und Motive zur Teilnahme an dem Seminar beleuchtete. Auf diese Weise konnte er die Erwartungen der Teilnehmer/innen an die Veranstaltung ergründen und sie für die Themen Flucht, Migration und Ursachen sensibilisieren.

Im weiteren Verlauf eröffnete Herr Amanuel Amare (Migrafrica VJAAD e.V.) die Referentenrunde und berichtete über die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und stellte Lösungen vor (bspw. Qualifizierungen, Ausbildung, „Social- Entrepreneurship“ etc.). Darüber hinaus zeigte er innovative und kultursensible Methoden der Vermittlungsarbeit auf.

Anschließend berichtete Dipl. Psych. Georg Stark (Psychosoziales Zentrum Siegen – PZS) über seine Erfahrungen und den Umgang mit traumatisierten Geflüchteten, die Herausforderungen bei der Kommunikation des Erlebten, mögliche Traumata, Depressionen, Heimweh und die Auswirkungen auf die Arbeitsmarktintegration der Geflüchteten. Er zeigte auch Möglichkeiten auf, um im Rahmen von ehrenamtlicher und professioneller Arbeit mit Geflüchteten präventiv gegen mögliche Traumatisierung vorzugehen, wie bspw. die Vermittlung in Freizeitaktivitäten und vor allem die Vermittlung in Arbeit. Diese Therapieansätze werden täglich im Psychosozialen Zentrum Siegen erfolgreich praktiziert.

Dawit Stefanos (Rechtsanwalt) stellte die rechtlichen Herausforderungen hinsichtlich Aufenthaltes rechtliche Angelegenheiten und Lösungsmöglichkeiten zur Arbeitsintegration von Geflüchteten dar (aus sicheren und nicht sicheren Herkunftsländern). Weiterhin wurden die Herausforderungen der „Dublin-Verfahren“ und der Anerkennung des Flüchtlingsstatus ausführlich diskutiert. In seiner Kanzlei berät und vertritt er als ehemaliger Geflüchteter aus Eritrea regelmäßig Geflüchtete bezüglich ihres Asylverfahrens und in anderen asylrechtlichen Belangen.

Julia Siebert stellte das Projekt „ActNow!“ unter dem Aspekt Social Entrepreneurship vor und vermittelte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit diverser Akteure im Hinblick auf die Förderung des sozialen Unternehmertums. Ferner betonte sie die Notwendigkeit der Förderung hinsichtlich des Erhalts und Ausbaus mitgebrachter Fertigkeiten der Geflüchteten.

Diverse Fördermöglichkeiten im Rahmen des Projekts „Aktion Neue Nachbarn“ und weiterer Stiftungen zeigte abschließend Beatrice Probson (Aktion Neue Nachbarn) auf. Desweiteren wurden verschiedene Fundraising Möglichkeiten erläutert, um die soziale, kulturelle und berufliche Integration der Geflüchteten zu finanzieren.

Die Gesamtauswertung des Projekts verdeutlicht, dass die Teilnehmer/innen mit dem Qualifizierungsseminar sehr zufrieden waren. Insgesamt wünschen sich die Teilnehmer/innen für die Zukunft eine Schnittstelle für die Koordination von diversen Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten zur Arbeitsintegration von Geflüchteten.

Wir bedanken uns bei Aktion Mensch und Aktion Neue Nnachbarn für die freundliche Unterstützung! Das Migrafrica Team war mit dem Ergebnis des Seminars sehr zufrieden und wünscht sich für die Zukunft, mehr engagierte Menschen für die Arbeit mit den Geflüchteten.

Bericht des Transfertagung_Köln_25.10.18

Zwischenbericht

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